RES-TMO Zwischenkolloquium "Erneuerbare Energien und Herausforderungen an ein dekarbonisiertes Energiesystem"

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Am 1. Dezember 2020 wurden im Rahmen eines Zwischenkolloquiums die Vorergebnisse der sechs Arbeitspakete des Projektes vorgestellt. Die Konferenz fand online statt und wurde von rund sechzig Teilnehmern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft besucht. Sie wurde von der Projektkoordinationsstelle gemeinsam mit dem trinationalen oberrheinischen Energie- und Klimanetzwerk TRION-climate e.V. organisiert. Der Keynote-Referent war Herr Georges Walter, Direktor für Umwelt an dem Conseil Départemental du Haut-Rhin in Frankreich.

Die Analyse des Produktions- und Speicherpotenzials erneuerbarer Energien (EE) zeigt, dass das Potenzial besteht, zumindest der regionale Elektrizitätsbedarf zu decken, allerdings nur wenn die entwickelten Projekte rentabel und für die Bevölkerung akzeptabel sind. Die Energiesystemmodellierung hat die Entwicklung von Speichertechnologien zur Deckung eines höheren Bedarfs als des Angebots (z.B. zu Spitzenlastzeiten) gezeigt, angesichts des intermittierenden Charakters von RE. Die Entwicklung intelligenter Technologien, wie z.B. Microgrids mit intelligenten Zählern (Smart Meter), würde ebenfalls dazu beitragen, die Energienachfrage besser auf die Erzeugung abzustimmen, stellt aber die Frage der Cybersicherheit. Anhand eines Mikrogrid-Demonstrators an der Université de Haute-Alsace und eines Echtzeitsimulators, konnten die Forschenden mit verschiedenen Ansätzen experimentieren, um das Microgrid vor Cyber-Angriffen zu schützen und Methoden der Resilienz zu entwickeln.

Der zweite Teil der Konferenz war den soziokulturellen, rechtlichen und wirtschaftlichen Aspekten der Entwicklung eines integrierten Marktes auf Basis von EE am Oberrhein gewidmet. Die Wichtigkeit für jedes Land die Energiesicherheit zu gewährleisten, führt zu Fragen der sozialen Akzeptanz von Reformen, der Wahl der verwendeten Technologie, der Kosten für die Infrastruktur und den Rückkauf der erzeugten Energie sowie der Größe und Verwaltung des Netzes. Darüber hinaus ist für die Entwicklung eines tragfähigen Modells eine ausgewogene Verteilung der Kosten zwischen den Ländern sowie zwischen den verschiedenen Akteuren (z.B. Netzbetreiber, Energieunternehmen, Endverbraucher und Prosumern) erforderlich. Energiegenossenschaften bieten eine Lösung für eine erhöhte Energieresilienz sowie verstärkte Demokratisierung, indem sie lokalen Akteuren einen Platz gibt.

Nach den Präsentationen und reichhaltigen Debatten zwischen Experten und Teilnehmern wurde die Schlussfolgerung gezogen, dass die Energietransformation nur durch eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit erfolgen kann, die den lokalen Energieakteuren einen Platz bietet und die verschiedenen technologischen und sozialen Aspekte berücksichtigt, wie sich aus den Zwischenergebnissen ergibt.